Ein Floh kommt selten allein!
Oh was hüpft denn da?
Nachdem wir uns letzten Monat den besten Freund des Menschen (nein, Scherz!) angeschaut haben - die Zecke - habe ich diesmal einen ähnlich lästigen Begleiter, mit dem sich sicher fast jeder Hundebesitzer (und auch Katzenbesitzer) schonmal rumgeschlagen hat.
Ja, wir hatten sie auch schon im Haus. Vor vielen Jahren mal, ich hatte einen Hund im Wald aufgegriffen und ihn mit nach Hause genommen, Tasso angerufen und während wir auf ́s Frauchen des Findlings gewartet haben, haben ein paar der Plagegeister das Lager gewechselt.
Die Rede ist von Flöhen - Siphonaptera auf schlau - Parasiten wie sie im Buche stehen, nehmen ohne zu geben. Zumindest nichts Gutes! „Praktischerweise“ gibt es zig verschiedene Flöhe, über2000 Arten kennt man, da bekommt fast jeder seinen eigenen Floh. Die, die uns am ehesten bekannt sind, sind sicher der Menschenfloh, Katzenfloh und Hundefloh, wobei sich auch andere Arten als z.B. der Menschenfloh auf dem Menschen verbeißen kann.
Flöhe sind super klein, nur ein paar Millimeter groß. Ganz charakteristisch ist, dass sie einen abgeflachten Körper haben, also seitlich gesehen irgendwie ganz schön platt sind. Sie ernähren sich, Parasit durch und durch, vom Blut ihres Wirts. Dazu haben sie einen Stech-/ Saugrüssel. Was sie nicht haben sind Flügel, dafür können Flöhe aber sehr weit springen, so etwa 150 mal so weit wie sie groß sind & auch eher ungerichtet, aber wer viel springt, erwischt auch einen Wirt. Jetzt überlegt euch mal wie weit ihr springen würdet, wenn ihr 150 mal so weit springen könntet wie ihr groß seid ...
Wie geht’s weiter - ganz ungeniert wird sich auf dem Wirt gepaart, eine Blutmahlzeit genommen und dann werden Eier gelegt. Die Eier fallen dann vom Wirt in die Umgebung, die Larven schlüpfen (& ernähren sich von den Hinterlassenschaften der anderen Flöhe, yummie), verpuppen sich und können dann in dem verpuppten Stadium auch mal gut und gerne längere Zeit überleben. Erst wenn die Umweltbedingungen gut sind, das heißt wenn ein Wirt da ist, schlüpfen die adulten, also die erwachsenen, Tiere und es wird munter weiter gehüpft, gepaart, gesaugt usw.
Und an der Stelle geht’s nochmal zurück zu den Flöhen, die wir damals hatten. Ich persönlich stehe ich ja nicht besonders drauf Chemie auf meine Hunde zu kippen, also hab ich das damals mit allerlei Hausmittelchen versucht. Das hat auch eine Weile ganz gut funktioniert, bis die Flöhe wieder kamen und wieder und wieder. Am Ende war es dann halt doch die Chemiekeule, volles Programm auf die Hunde und auch in die Umgebung, danach alles waschen (Danke nochmal an meine allerliebste Omama für deine Hilfe!) und stundenlang lüften, weg waren sie und wiedergekommen sind sie seitdem auch nicht.
Seitdem brechen mir, immer wenn sich mal ein vereinzelter Floh auf einen meiner Hunde verirrt, die Schweißperlen auf der Stirn aus. Bisher aber, toi toi toi, ist es immer nur bei dem einen Floh geblieben. Hat sich wohl verirrt!
Was ist also damals passiert? Mit meinen pflanzlichen Hausmittelchen habe ich zwar immer schön die adulten Tiere um die Ecke gebracht, die verpuppten Larven hatten es in ihrem Kokon aber schön kuschelig und waren sicher vor mir und meinem Lavendelsäckchen. Nach ein paar Wochen, immer wenn wir uns schon wieder in Sicherheit gewogen haben, sind dann also die Flöhe geschlüpft und haben von vorn losgelegt.
Was kann man also machen gegen das Hüpfgetier?
Ihr habt komische Krümel im Körbchen oder auf dem Hund und seid nicht sicher, ob es Schmutz oder Flohkot ist? Dann sammelt was davon ein, legt es auf ein Papiertuch und lasst ein wenig Wasser drauf. Ist es Flohkot, dann seht ihr rötliches Geschmier, das kommt von den Blutmahlzeiten.
Ihr habt tatsächlich Flöhe? Dann könnt ihr natürlich immer gerne erstmal schauen, ob ihr das mit pflanzlichen Mitteln in den Griff bekommt, mittlerweile gibt es da auch viel mehr als damals vor 10 Jahren. Was aber zu den althergebrachten Hausmittelchen aus Großomas Küche gehört, sind verschiedene ätherische Öle wie zum Beispiel Zitrone, Rosmarin oder Eukalyptus. Auch Essig in Kombination mit Zitrone kann gut auf dem Fell und in der Umgebung angewendet werden. Googelt doch einfach mal, da findet sich so einiges an hilfreichen Tipps und Rezepten. Auch ganz wichtig, alles bei mindestens 60°C waschen, das tötet Flöhe und Larven ab (oder ins TK bei -18°C, aber Flohdecke neben Pizza, das ist wohl eher nicht das Mittel der Wahl).
Denkt aber immer dran, auch Flöhe können Krankheiten übertragen, am bekanntesten ist das mittelalterliche Beispiel, Flöhe haben das Pestbakterium übertragen. Auch bekannt ist die Übertragung des sogenannten Gurkenkernbandwurms durch das Verschlucken eines Floh. Und mal Hand aufs Herz - wer möchte schon gern einen Bandwurm haben!?
Wer also auf Nummer sicher gehen möchte, kann im Fachhandel oder beim Tierarzt allerlei Sprays, Lotions, Spot ons und co erwerben. Das sind alles Mittel, die giftige Substanzen enthalten und so den Floh und auch die Larven tötet. Behaltet hier aber bitte im Hinterkopf, chemische & giftige Substanz heißt auch, dass dein Hund damit in Berührung kommt. Ich für mich habe entschieden, das gibts wirklich nur im schlimmsten Ausnahmefall.
Kleiner „Fun fact“ zum Schluss - ein Floh legt in seinem Leben etwa 2000 Eier! Ja, eine 2 mit drei Nullen - Zweitausend Eier. Wenn dein Hund also von einem anderen Hund oder einer Katze (der Katzenfloh ist nämlich deutlich häufiger als der Hundefloh und wie gesagt sind Flöhe nicht 100 Prozent spezifisch auf ihren Wirt) so 3 oder 4 Flöhe übernimmt, dann sind das schon locker 6000 bis 8000 Eier, wenn es die alle schaffen, dann Halleluja!
Ihr habt noch Fragen? Oder vielleicht wünscht ihr euch für den nächsten Beitrag ein bestimmtes Thema? Dann lasst mir gern einen Kommentar da, ich freu mich drauf!
Alles Liebe und bis bald, Franka & Kalle & Vilma
Ihr findet die liebe Franka mit Kalle & Vilma auch bei Instagram : kalle_und_vilma
