"Konkurrenz im eigenen Haus"

"Konkurrenz im eigenen Haus"

by Cinnamon

FRENCH-TALK

mit Cinnamon

"Konkurrenz im eigenen Haus"

Beim letzten Mal habe ich euch berichtet, wie konsterniert mein Zweibeiner in Situationen reagiert, in denen er nicht Herr der Lage ist. Ich muss es sogar noch schärfer formulieren, er ist völlig fassungslos, zumal er nicht einordnen kann, ob es nun meine Ignoranz oder sein Mangel an Autorität ist, welche ihn jedesmal aufs Neue an mir scheitern lässt.

 

Aber hey, das Problem entspringt einer typisch menschlichen Selbstüberschätzung! Einem echten Bully-Bursche passiert das nicht! Der hat ja nicht nur äußerlich einen Bollerkopp! Aber der Zweibeiner ...  macht nach jedem Kräftemessen eh, was ich will. Was bleibt ihm sonst auch übrig?  Mit Zuckerbrot und Peitsche kommt er auch nicht weit, zumal Peitsche, das sollte er sich mal wagen! Da gibt’s Ärger von den Nachbarn, insbesondere von denen, die keine Hunde haben. Die sind in der Regel am kompetentesten, was Hundeerziehung angeht. Funktioniert bei eurem eigenen Nachwuchs auch. Ihr habt Probleme mit euren Kids? Fragt die, die keine haben ...

Womit wir zu meinem aktuellen Problem kommen.

 

Seid ihr euch eigentlich im Klaren, was ihr mit der Idee eines Zweithundes anrichtet? Wenn ich das schon höre „... dann hat unsere Cinny immer jemanden zum Spielen und der Nachwuchs kann dann alles von ihr lernen!“

Glaubt mir, das wollt ihr nicht, aber mich fragt ja auch keiner!

 

Tja, und nun ist sie da, eine langbeinige Nervensäge namens Harley. Nicht etwa Harley Davidson, bärenstark und grundsolide, nein Harley Quinn die durchgeknallte Freundin vom Joker! Lektion zum Thema selbsterfüllende Prophezeiung: Der Name ist Programm! 

 

Lalala, oh ein Kauknochen ... grrrr geh weg, das ist meiner ... lalala, oh noch ein Kauknochen ... grrrr, auch meiner ... lalala, oh eine Socke, prima ...

HALLO? Können wir das bitte ausdiskutieren? Kommt hier her und okkupiert alles. Selbst mich belagert sie, völlig angstfrei und respektlos stiefelt sie durch die Welt. Durch MEINE Welt!

 

Jetzt, nachdem ich die letzten zwei Jahre die alleinige Prinzessin gewesen bin, soll ich plötzlich die Große sein, vernünftig und verständig, nicht so rabiat zur Kleinen und ein Vorbild. Moment ... Vorbild? ... das ist mein Stichwort. Meine Rache wird grausam sein!

 

Aus heiterem Himmel und unerwartet habe ich alle Tugenden eines gut sozialisierten Hundes vergessen. Also nicht, dass ich in die Wohnung mache, das besorgt schon die Terror-Biene. Aber stehenbleiben und brav sitzen am Straßenrand, nicht an der Leine ziehen oder kommen, wenn ich gerufen werde ... habe ich noch nie etwas von gehört!

 

Damit nochmal zurück zur romantischen Vorstellung meines Zweibeiners bezüglich der Wirkung eines Zweithundes. Unterhaltung für mich und einfache Integration des Nachwuchses ... Menschenlogik. Er glaubt echt, dass die Entthronung des erstgeborenen Sprösslings durch ein Geschwisterchen ein auf Hunde übertragbarer Sozialisationsprozess ist. Nicht mit mir und nicht in meinem Rudel! Egal wie selbstbewusst die Kurze ist und zugegeben, ich war anfangs etwas verunsichert, weil ich dachte, sie wäre nur zu Besuch, hier wird niemand entthront!

 

Das Gute ist, Harley versteht natürlich Hundesprache und kann mit mir genetisch bedingt perfekt kommunizieren! Warum sollte sie sich also die Mühe machen zu verstehen, was die Zweibeiner für Regeln haben? Sie schaut sich einfach bei mir ab, wie es im Rudel läuft. Ich sag ja, Rache ist süß ... und marodiert 24 Stunden am Tag durchs Haus!

 

 

PS Ihr habt noch nicht genug?

Kleine Story mit running-gag-effect:

Die Pipi-Prinzessin muss üblicherweise nach dem Schlafen, Essen, Spielen, also quasi immer für kleine Mädchen. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden, da die Zweibeiner ja lernfähig sind und aus Sorge vor dem völligen Chaos wie die Schießhunde aufpassen. Harley hat allerdings den Knopf gefunden, leidgeprüfte Menschen in den Wahnsinn zu treiben! Trotz ausgedehnter Spaziergänge mit von Erfolg gekrönten Zwischenstopps gelingt es dem Braten immer wieder, kurz nach Rückkehr geschickt Pfützen an Stellen zu platzieren, die eines gewissen Überraschungseffekts nicht entbehren.

Das sind die Momente, in denen ich dezent die Bildfläche verlasse und dem Spektakel aus sicherer Entfernung zuschaue. Tja liebe Zweibeiner... das Schicksal ist bekanntlich am grausamsten, wenn es euch eure Wünsche erfüllt!

 

Eure Cinny

Wollt ihr mehr über mich wissen, folgt mir gerne auf Instagram: French.breakfast.with.cinnamon

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